Was ist das Eisenhower-Prinzip?
Als Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens kennen Sie das: Der Tag beginnt mit einem Plan – und endet mit dem Gefühl, nur Brände gelöscht zu haben. Das Eisenhower-Prinzip hilft Ihnen, endlich zwischen 'dringend' und 'wichtig' zu unterscheiden.
"Das Wichtige ist selten dringend, und das Dringende selten wichtig." – Dwight D. Eisenhower
Das Eisenhower-Prinzip, benannt nach dem 34. Präsidenten der Vereinigten Staaten Dwight D. Eisenhower, ist eine der einfachsten und zugleich wirkungsvollsten Methoden zur Priorisierung von Aufgaben. Eisenhower, der sowohl als General im Zweiten Weltkrieg als auch später als Präsident außergewöhnliche Führungsqualitäten bewies, stand vor einer Herausforderung, die vielen Führungskräften vertraut ist: Wie unterscheidet man zwischen dem, was sich dringend anfühlt, und dem, was tatsächlich wichtig ist?
Seine Lösung war brillant einfach: Eine 2x2-Matrix mit zwei Dimensionen – Wichtigkeit und Dringlichkeit. Jede Aufgabe lässt sich in einen von vier Quadranten einordnen, und jeder Quadrant erfordert eine andere Handlungsstrategie.
Das Kernproblem, das das Eisenhower-Prinzip löst, ist der Reaktionsmodus, in dem die meisten Führungskräfte feststecken. Sie verbringen ihre Tage damit, auf das Dringendste zu reagieren – E-Mails, Anrufe, Mitarbeiteranfragen, Kundenprobleme. Am Ende des Tages fühlen sie sich erschöpft, haben aber das Gefühl, nichts wirklich Wichtiges erreicht zu haben.
Die Eisenhower-Erkenntnis: Die meisten "dringenden" Dinge sind nicht wichtig für Ihre langfristigen Ziele. Und die meisten wirklich wichtigen Dinge – Strategieentwicklung, Prozessoptimierung, Mitarbeiterentwicklung – haben keine unmittelbare Deadline und werden deshalb immer wieder verschoben.
Das Eisenhower-Prinzip richtet sich besonders an Führungskräfte und Unternehmer, die täglich mit Dutzenden konkurrierenden Prioritäten jonglieren müssen. Es hilft Ihnen, systematisch zu entscheiden:
- Was muss ich selbst sofort erledigen?
- Was sollte ich planen und blocken, damit es nicht untergeht?
- Was kann ich delegieren, auch wenn es sich dringend anfühlt?
- Was kann ich einfach ignorieren, ohne negative Konsequenzen?
Die 4-Felder-Matrix: Ihr Kompass für klare Prioritäten
Das Herzstück des Eisenhower-Prinzips ist die 4-Felder-Matrix. Sie entsteht durch die Kombination zweier Dimensionen:
Die zwei Dimensionen
1. Wichtigkeit: Bringt mich diese Aufgabe meinen strategischen Zielen näher? Hat sie langfristige Auswirkungen auf mein Unternehmen?
2. Dringlichkeit: Muss diese Aufgabe JETZT erledigt werden? Gibt es eine unmittelbare Deadline? Was passiert, wenn ich sie erst morgen mache?
Aus diesen zwei Dimensionen entstehen vier Quadranten:

Die erschreckende Realität: Studien zeigen, dass die meisten Führungskräfte 60-80% ihrer Zeit in Quadrant A und C verbringen – also mit Aufgaben, die entweder dringend UND wichtig sind (Krisen) oder dringend ABER nicht wichtig (Ablenkungen). Quadrant B, wo die wirklich wichtige strategische Arbeit passiert, wird chronisch vernachlässigt.
Quadrant A: Wichtig + Dringend – Krisen und Deadlines
Charakteristik: Diese Aufgaben erfordern sofortige Aufmerksamkeit und haben gleichzeitig langfristige strategische Bedeutung. Sie können nicht delegiert werden und müssen von Ihnen persönlich erledigt werden – jetzt.
Handlungsanweisung: Sofort selbst erledigen.
Beispiele für mittelständische Geschäftsführer:
- Verärgerten Schlüsselkunden persönlich zurückrufen (Risiko: Auftragsverlust)
- Kritischer Produktionsfehler, der die Lieferung an Großkunden gefährdet
- Vertragsverhandlung mit wichtigem Partner (Deadline morgen)
- Personalnotfall: Schlüsselmitarbeiter kündigt, Übergabe muss organisiert werden
- Behördliche Anfrage mit Fristsetzung
- Cashflow-Problem: Dringende Gespräche mit Bank
⚠️ Warnung: Zu viel Zeit in Quadrant A ist ein Warnsignal!
Wenn Sie dauerhaft mehr als 30% Ihrer Zeit in Quadrant A verbringen, arbeiten Sie im permanenten Krisenmodus. Das ist ein Zeichen für mangelnde Vorausplanung (Quadrant B wird vernachlässigt), schlechtes Delegationsmanagement oder fehlende Prozesse. Langfristig führt das zu Burnout.
Das Ziel: Quadrant A-Aufgaben sind unvermeidbar. Aber durch konsequente Arbeit in Quadrant B (Prävention, Planung, Prozesse) können Sie die Anzahl der A-Krisen reduzieren.
Quadrant B: Wichtig + Nicht dringend – Hier entscheidet sich Ihr Erfolg
Charakteristik: Dies ist der wichtigste Quadrant – und gleichzeitig der am meisten vernachlässigte. Hier findet strategische Arbeit statt, Beziehungsaufbau, Prävention, Prozessoptimierung. Diese Aufgaben haben keine unmittelbare Deadline, sind aber entscheidend für den langfristigen Erfolg.
Handlungsanweisung: Termin planen und selbst erledigen. Blocken Sie feste Zeiten in Ihrem Kalender.
Beispiele für Geschäftsführer:
- Personaleinsatzplanung für das Folgejahr
- Entwicklung neuer Produktlinien oder Dienstleistungen
- Aufbau strategischer Partnerschaften
- Prozessoptimierung in Produktion oder Verwaltung
- Mitarbeiterentwicklung und Nachfolgeplanung
- Marktanalyse und Wettbewerbsbeobachtung
- Investitionsentscheidungen (IT, Maschinen, Infrastruktur)
- Regelmäßige Strategiereflexion
🎯 Erfolgsgeheimnis: 50-60% Ihrer Zeit gehört in Quadrant B
Erfolgreiche Führungskräfte verbringen die Hälfte ihrer Zeit mit strategischer Arbeit in Quadrant B. Das ist der Unterschied zwischen reaktivem Management und proaktiver Unternehmensführung.
Aus Geschäftsführer-Sicht: "Hier passiert die Arbeit, die mein Unternehmen wirklich voranbringt. Seit ich feste Quadrant B-Zeiten blocke (Di + Do, 9-11 Uhr), hat sich mein Unternehmen spürbar weiterentwickelt. Ich arbeite nicht mehr IM Unternehmen, sondern AM Unternehmen."
Quadrant C: Nicht wichtig + Dringend – Die größte Zeitfalle
Charakteristik: Diese Aufgaben FÜHLEN sich wichtig an, weil sie dringend sind. Aber sie tragen nicht zu Ihren strategischen Zielen bei. Oft sind es Anfragen anderer Menschen, die IHRE Zeit wollen.
Handlungsanweisung: Konsequent delegieren.
Beispiele für Geschäftsführer:
- Rückfragen neuer Mitarbeiter (können erfahrene Kollegen beantworten)
- Routine-Kundenanfragen (kann Vertriebsteam übernehmen)
- Meetings ohne strategische Relevanz für Sie
- Detailentscheidungen (Urlaubsplanung, Materialbestellung)
- Administrative Aufgaben (Reisebuchungen, Terminkoordination)
⚠️ Warnung: Quadrant C tarnt sich als wichtig
Der Quadrant C ist deshalb so gefährlich, weil die Aufgaben DRINGEND sind – und Dringlichkeit fühlt sich immer nach Wichtigkeit an. Aber fragen Sie sich: Muss ICH das wirklich machen?
Delegation als Führungsinstrument: "Delegation ist nicht nur Zeitersparnis für mich, sondern auch Entwicklungschance für mein Team. Jede Aufgabe, die ich delegiere, lässt einen Mitarbeiter wachsen."
Quadrant D: Weder wichtig noch dringend – Einfach weglassen
Charakteristik: Diese Aktivitäten sind weder wichtig noch dringend. Sie sind Zeitverschwender, Ablenkungen, Prokrastinations-Fallen.
Handlungsanweisung: Verwerfen, ignorieren oder drastisch reduzieren.
Beispiele für Geschäftsführer:
- Endloses E-Mail-Checken ohne konkreten Anlass
- Teilnahme an irrelevanten Netzwerk-Events
- Perfektionismus bei unwichtigen Details
- Übermäßiger Social-Media-Konsum ohne geschäftlichen Bezug
- Meetings ohne Agenda und Ziel
- "Interessante" Projekte ohne strategischen Nutzen
⚠️ Quadrant D ist getarnte Prokrastination
Wir flüchten hierher, wenn Quadrant A uns überfordert oder Quadrant B uns Angst macht. Das Problem: Quadrant D gibt uns das Gefühl, beschäftigt zu sein – ohne dass wir tatsächlich etwas Wertvolles erreichen.
Die 2 Leitfragen für klare Einordnung
Wie entscheiden Sie im Moment, wohin eine konkrete Aufgabe gehört? Mit zwei einfachen Leitfragen:
Frage 1: Die Dringlichkeitsfrage
"Muss das wirklich SOFORT erledigt werden? Was passiert, wenn ich es erst morgen/nächste Woche mache?"
So beantworten Sie die Frage:
- Echte Dringlichkeit: Es gibt eine konkrete Deadline oder negative Konsequenzen drohen unmittelbar
- Gefühlte Dringlichkeit: Es fühlt sich dringend an, aber objektiv gibt es keinen Zeitdruck
- Druck von außen: Jemand anderes macht Druck – aber ist es wirklich dringend?
Frage 2: Die Wichtigkeitsfrage
"Ist es so wichtig, dass ICH es selbst machen muss? Bringt es mich meinen strategischen Zielen näher?"
So beantworten Sie die Frage:
- Strategische Wichtigkeit: Hat diese Aufgabe langfristige Auswirkungen?
- Persönliche Notwendigkeit: Muss ICH das machen?
- Zielbeitrag: Bringt mich das meinen Unternehmenszielen näher?
Der 4-Schritte Entscheidungsprozess
Mit diesen beiden Leitfragen folgen Sie einem klaren Entscheidungsprozess:
- Dringlichkeit prüfen: Muss das wirklich SOFORT erledigt werden? Gibt es eine echte Deadline oder negative Konsequenzen bei Verzögerung?
- Wichtigkeit prüfen: Ist es strategisch relevant für meine Unternehmensziele? Muss ICH es persönlich machen?
- Quadrant zuordnen: Basierend auf den Antworten ordnen Sie die Aufgabe dem entsprechenden Quadranten zu (A, B, C oder D).
- Passende Aktion wählen: Quadrant A sofort selbst erledigen, B terminieren und selbst machen, C delegieren, D verwerfen.
🎯 Praxistipp: "Ich nehme mir jeden Morgen 10 Minuten Zeit, um meine Aufgabenliste mit diesen beiden Fragen zu kategorisieren. Das spart mir Stunden an Fehlpriorisierung."
Warum das Eisenhower-Prinzip funktioniert
1. Einfachheit
Nur zwei Fragen, vier Quadranten – Sie können sofort loslegen. Lernzeit: 15 Minuten. Anwendung: Jede Aufgabe in 10 Sekunden eingeordnet.
2. Klarheit
Die Matrix macht Ihre Prioritäten sichtbar und objektiv. Sie sehen schwarz auf weiß, wo Ihre Zeit wirklich hingeht.
3. Zeitfresser-Detektor
Das Eisenhower-Prinzip entlarvt gnadenlos, wie viel Zeit Sie mit unwichtigen Dingen verschwenden. Quadrant C und D werden sichtbar – und damit adressierbar.
4. Strategischer Fokus
Das Prinzip zwingt Sie, Quadrant B zu priorisieren. Durch die explizite Unterscheidung wird kristallklar: Quadrant B ist Ihre Zukunftsinvestition.
5. Delegations-Hilfe
Das Eisenhower-Prinzip macht gnadenlos klar: Quadrant C MUSS delegiert werden. Ein objektiver Rahmen für Delegationsentscheidungen.
Erfahrungsbericht: "Seit ich das Eisenhower-Prinzip konsequent anwende, habe ich 2 Stunden pro Tag mehr für strategische Arbeit. Mein Team ist selbstständiger geworden, und ich schlafe besser."
Die Herausforderungen – und wie Sie sie meistern
Herausforderung 1: Wichtigkeit ist schwerer zu beurteilen als Dringlichkeit
Problem: Dringlichkeit ist objektiv (Deadline ja/nein), Wichtigkeit ist subjektiv (strategische Relevanz).
Lösung:
- Definieren Sie klare strategische Ziele für Ihr Unternehmen
- Fragen Sie sich: "Bringt mich das meinen Zielen näher?"
- Nutzen Sie den Weekly Review zur regelmäßigen Reflexion
- Holen Sie sich Feedback von Vertrauten
Herausforderung 2: Fehlklassifikationen
Problem: Manchmal stufen wir Aufgaben falsch ein (z.B. Quadrant C als A).
Lösung:
- Wöchentliche Rückschau (freitags 10 Minuten)
- Fragen: "War das wirklich so wichtig/dringend wie gedacht?"
- Lernen Sie aus Fehleinschätzungen
- Dokumentieren Sie Kategorisierungen (hier hilft infra-struktur!)
Herausforderung 3: Zu viele A-Aufgaben
Problem: Das Eisenhower-Prinzip priorisiert, liefert aber keine Reihenfolge INNERHALB eines Quadranten.
Lösung:
- Kombinieren Sie mit anderen Methoden (z.B. GTD für Reihenfolge)
- Nutzen Sie zusätzliche Kriterien: Deadline, Aufwand, Abhängigkeiten
- Begrenzen Sie A-Aufgaben auf max. 3 pro Tag
Herausforderung 4: Quadrant B wird vernachlässigt
Problem: Quadrant B hat keine Deadlines, wird deshalb oft aufgeschoben.
Lösung:
- Blocken Sie feste Zeiten für Quadrant B in Ihrem Kalender
- Behandeln Sie diese Termine wie Kundentermine (nicht verschiebbar!)
- Nutzen Sie die "Eat the Frog"-Methode: Quadrant B morgens
- Machen Sie Quadrant B-Fortschritt messbar
Die größte Herausforderung ist nicht die Methode selbst, sondern die Disziplin, sie konsequent anzuwenden. Hier hilft ein System wie infra-struktur, das Sie automatisch unterstützt.
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Erfahren Sie in einem kostenlosen Beratungsgespräch, wie infra-struktur Sie bei der Priorisierung unterstützt.
Jetzt Beratungsgespräch vereinbarenEisenhower für den Mittelstand – Haralds Perspektive
Lassen Sie uns konkret werden. Wie sieht das Eisenhower-Prinzip im Alltag eines mittelständischen Geschäftsführers aus? Lernen Sie Harald kennen.
Haralds Ausgangssituation
Harald, 43 Jahre, Geschäftsführer eines Unternehmens mit 15 Mitarbeitern. Das Unternehmen läuft gut, das Wachstum stabil, die Mitarbeiter engagiert. Eigentlich könnte Harald zufrieden sein, aber Harald fühlt sich zunehmend überwältigt:
- Täglich 80+ E-Mails, die Entscheidungen erfordern
- 15+ Anrufe zwischen strategisch wichtig und banal
- 5+ Meetings, aus denen ständig neue Aufgaben entstehen
- Dutzende Mitarbeiteranfragen
- Kundenkontakte, die persönliche Betreuung erwarten
Haralds Gefühl am Abend: "Ich habe den ganzen Tag gearbeitet, bin völlig erschöpft – aber ich habe das Gefühl, nichts wirklich Wichtiges geschafft zu haben."
Er arbeitet nur noch reaktiv: E-Mails beantworten, Anrufe entgegennehmen, Brände löschen. Für strategisches Denken fehlt die mentale Kapazität.
Haralds Eisenhower-Transformation
Woche 1: Bewusstsein
Harald kategorisiert eine Woche lang alle Aufgaben nach Eisenhower. Erkenntnis: 70% seiner Zeit geht für Quadrant C (Delegierbares) drauf! Nur 10% für Quadrant B (Strategie).
Woche 2-4: Umstellung
- Konsequente Delegation von Quadrant C-Aufgaben
- Feste Quadrant B-Blöcke im Kalender (Di + Do, 9-11 Uhr)
- Mitarbeiter lernen, selbst zu entscheiden
Nach 3 Monaten:
- 50% der Zeit für Quadrant B (Strategie)
- Neue Produktlinie ist in Entwicklung
- Team ist selbstständiger und zufriedener
- Harald schläft besser und hat mehr Energie
Praxisbeispiel: Ein Tag mit Eisenhower
8:00 Uhr – Morgen-Kategorisierung (10 Min)
Harald kategorisiert seine Aufgaben: 2 A-Aufgaben, 3 B-Aufgaben, 5 C-Aufgaben (delegieren), 2 D-Aufgaben (ignorieren).
8:15 Uhr – A-Aufgabe 1
Verärgerten Kunden zurückrufen (wichtig + dringend). 30 Minuten, Problem gelöst.
9:00 Uhr – B-Block (Strategie)
Feste Zeit für Personaleinsatzplanung 2026. Tür zu, Handy stumm. 2 Stunden konzentrierte Arbeit.
11:00 Uhr – C-Aufgaben delegieren
Kundenanfrage an Vertriebsleiter, Produktionsfrage an Produktionsleiter. 15 Minuten für klare Delegation.
17:00 Uhr – Tagesabschluss
Beide A-Aufgaben erledigt ✓, 2 Stunden Quadrant B-Arbeit ✓, Alle C-Aufgaben delegiert ✓, D-Aufgaben ignoriert ✓
Der Unterschied: Früher hat Harald 8 Stunden gearbeitet und sich unproduktiv gefühlt. Heute arbeitet er 8 Stunden und weiß genau, dass er an den RICHTIGEN Dingen gearbeitet hat.
infra-struktur: Ihr automatischer Eisenhower-Assistent
Das Eisenhower-Prinzip ist brillant – aber es lebt von konsequenter Anwendung. Hier kommt infra-struktur ins Spiel.
Warum infra-struktur das Eisenhower-Prinzip perfekt unterstützt
1. Manuelle Kategorisierung mit System
Sie versehen Aufgaben bewusst mit Tags: #QuadrantA, #QuadrantB, #QuadrantC, #QuadrantD. Diese bewusste Entscheidung – "Ist das wichtig? Ist das dringend?" – ist der Kern des Eisenhower-Prinzips. infra-struktur gibt Ihnen die Werkzeuge für konsequente Anwendung:
- Farbcodierung: Jeder Quadrant bekommt eine eigene Farbe für visuelle Klarheit
- Filter-Ansichten: Zeigen Sie nur Quadrant B-Aufgaben (Ihre strategische Zeit) oder Quadrant C-Aufgaben (zum Delegieren)
- Schnelles Tagging: Mit Shortcuts und Vorlagen taggen Sie Aufgaben in Sekunden
Warum manuell besser ist: Die bewusste Kategorisierung zwingt Sie, über jede Aufgabe nachzudenken. Das ist keine lästige Pflicht – das IST das Eisenhower-Prinzip. Keine Black-Box-KI entscheidet für Sie, was wichtig ist. Sie behalten die Kontrolle.
2. Wiedervorlagen für wichtige Aufgaben
Das größte Risiko beim Eisenhower-Prinzip: Quadrant B-Aufgaben (wichtig, nicht dringend) gehen unter, weil sie nicht "brennen". infra-struktur hilft Ihnen, das zu verhindern:
- Wiedervorlagen für Quadrant B: Sie setzen für strategische Aufgaben Erinnerungen – das System erinnert Sie zum richtigen Zeitpunkt
- Fälligkeiten für Quadrant A: Dringende Aufgaben bekommen klare Deadlines und erscheinen prominent in Ihrer Inbox
- Delegations-Workflow für Quadrant C: Aufgaben mit einem Klick an Teammitglieder delegieren, mit automatischem Follow-up-Tracking
Der Unterschied: Sie entscheiden, was erinnert werden soll. Das System führt Ihre Entscheidungen aus – zuverlässig und ohne Vergessen.
3. Delegations-Workflow
Quadrant C-Aufgaben mit einem Klick an Teammitglieder delegieren. Automatisches Tracking: Wer hat was übernommen? Follow-up-Erinnerungen für delegierte Aufgaben.
4. Manuelle Review-Unterstützung
Das Eisenhower-Prinzip lebt von regelmäßiger Reflexion: "Arbeite ich an den richtigen Dingen?" infra-struktur unterstützt Ihre Reviews:
- Filter nach Quadranten: Zeigen Sie alle erledigten Quadrant B-Aufgaben der letzten Woche – sehen Sie Ihren strategischen Fortschritt
- Quadrant C-Check: Filtern Sie alle offenen C-Aufgaben – haben Sie konsequent delegiert oder sammeln sich Aufgaben?
- Quadrant D-Audit: Suchen Sie nach #QuadrantD-Tags – welche Zeitfresser haben Sie identifiziert und eliminiert?
- Weekly Review-Checkliste: Gehen Sie systematisch durch alle Quadranten und bewerten Sie Ihre Priorisierung
Kein automatischer Report, aber strukturierte Selbstreflexion: Sie analysieren bewusst, wo Ihre Zeit hingeht. Das ist wertvoller als jede automatische Statistik, weil Sie die Zusammenhänge verstehen.
5. Integration mit GTD
Eisenhower-Kategorisierung + GTD-Kontexte kombiniert. Beispiel: "Quadrant B + @Computer + 2 Stunden Zeit" → Zeigt strategische Computerarbeit.
Praxisbeispiel: Bewusste Kategorisierung in der Praxis
Wie sieht die manuelle Eisenhower-Kategorisierung mit infra-struktur konkret aus? Begleiten wir Harald durch seinen Morgen:
8:00 Uhr – Inbox-Processing (15 Minuten)
Harald öffnet seinen Digitalen Tagesplaner. 12 neue E-Mails (Rot – ungesichtet). Er geht sie durch und stellt sich bei jeder die zwei Eisenhower-Fragen:
E-Mail 1: "Kunde Schmidt beschwert sich über verspätete Lieferung"
- Ist das wichtig? → Ja, Schlüsselkunde
- Ist das dringend? → Ja, Beschwerde
- Entscheidung: Quadrant A
- Aktion: Kontextmenü → "Aufgabe erstellen" → Tag #QuadrantA, Fälligkeit heute 9:00 Uhr, Priorität hoch
- E-Mail wird automatisch als Referenzmaterial angehängt, geht auf Grün (archiviert, verschwindet aus der Inbox)
E-Mail 2: "Routineanfrage zu Produktdetails"
- Ist das wichtig für mich als GF? → Nein, Standardanfrage
- Ist das dringend? → Ja, Kunde wartet
- Entscheidung: Quadrant C (delegieren)
- Aktion: Kontextmenü → "Aufgabe erstellen" → Tag #QuadrantC, Aufgabe an Vertriebsleiter delegieren mit Notiz "Bitte bis heute Mittag beantworten"
- Vertriebsleiter bekommt automatisch Benachrichtigung, E-Mail als Referenz angehängt
E-Mail 3: "Newsletter von Branchenverband"
- Ist das wichtig? → Nein
- Ist das dringend? → Nein
- Entscheidung: Quadrant D (ignorieren/löschen)
- Aktion: Löschen oder Archivieren, kein Tag nötig
E-Mail 4: "Idee für neue Produktlinie von Entwicklungsleiter"
- Ist das wichtig? → Ja, strategisch relevant
- Ist das dringend? → Nein, langfristige Planung
- Entscheidung: Quadrant B (wichtig!)
- Aktion: Kontextmenü → "Aufgabe erstellen" → Tag #QuadrantB, Wiedervorlage für Dienstag 9:00 Uhr (sein fester B-Block), Kontext @Meeting, Notiz "Mit Entwicklungsteam besprechen"
8:15 Uhr – Fertig
12 E-Mails verarbeitet. Inbox Zero erreicht. Harald weiß genau:
- 2 A-Aufgaben (heute sofort erledigen)
- 3 B-Aufgaben (für seine festen Strategie-Blöcke)
- 5 C-Aufgaben (delegiert, Follow-up automatisch getrackt)
- 2 D-Aufgaben (gelöscht)
Der Eisenhower-Vorteil: Harald hat die Denkarbeit einmal gemacht – bewusst und kontrolliert. Jetzt zeigt ihm sein Digitaler Tagesplaner nur noch die richtigen Aufgaben zur richtigen Zeit. Keine KI hat für ihn entschieden – er hat selbst priorisiert. Und genau das gibt ihm die Kontrolle zurück.
Eisenhower + GTD: Die perfekte Kombination
Eisenhower und GTD ergänzen sich perfekt:
Eisenhower beantwortet: WAS ist wichtig?
- Priorisierung nach Wichtigkeit und Dringlichkeit
- Strategischer Fokus
- Delegation vs. Selbst erledigen
GTD beantwortet: WIE organisiere ich die Umsetzung?
- Erfassen, Verarbeiten, Organisieren, Durchsehen, Erledigen
- Kontextbasierte Organisation
- Vertrauenswürdiges System
Die Kombination:
- Erfassen (GTD): Alle Aufgaben in Inbox sammeln
- Kategorisieren (Eisenhower): Mit 2 Leitfragen in Quadranten einordnen
- Organisieren (GTD): Nach Kontext und nächster Aktion strukturieren
- Priorisieren (Eisenhower): Quadrant B schützen, A erledigen, C delegieren, D verwerfen
- Durchsehen (GTD): Weekly Review mit Eisenhower-Analyse
- Erledigen (GTD): Kontextbasiert die richtigen (Eisenhower) Aufgaben wählen
Praktisches Beispiel:
Aufgabe: "Neue Produktlinie entwickeln"
- Eisenhower: Quadrant B (wichtig, nicht dringend)
- GTD: Projekt mit mehreren Next Actions
- @Computer: Marktanalyse recherchieren (2 Std)
- @Telefon: Lieferanten kontaktieren (30 Min)
- @Meeting: Entwicklungsteam briefen (1 Std)
- Kombination: Quadrant B-Zeit blocken, dann GTD-Kontexte abarbeiten
Warum beide Methoden zusammen besser sind:
- Eisenhower ohne GTD: Wissen, was wichtig ist, aber chaotische Umsetzung
- GTD ohne Eisenhower: Perfekte Organisation, aber falsche Prioritäten
- Eisenhower + GTD: Richtige Prioritäten + strukturierte Umsetzung = Erfolg
Cross-Link: Erfahren Sie mehr über die GTD-Methode in unserem ausführlichen GTD-Artikel und wie Sie beide Methoden optimal kombinieren.
Bereit für klare Prioritäten statt Feuerlöschen?
Entdecken Sie, wie infra-struktur Ihnen hilft, automatisch die richtigen Prioritäten zu setzen und mehr Zeit für strategische Arbeit zu gewinnen.